„Wenn sich ein Fremder in eurem Land aufhält, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Er soll bei Euch wie ein Einheimischer sein, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen“ Lev 19, 33.
Kulturen entstanden als Spiel. Alle Völker spielen. Sie begreifen das Spiel als einen Sinn des Lebens, als verbindendes Element in einer Gemeinschaft. Dabei gibt es die verschiedensten Ausprägungen. So ist das Spiel einmal Beschäftigung, ein anderes Mal Kult. In den verschiedenen Spielkulturen kann die Eigenart des Lebens einer Gemeinschaft erkannt werden. In einer Zeit der Globalisierung verschwinden zunehmend diese Spielkulturen.
Gleichzeitig zur Globalisierung gibt es zunehmende Flüchtlingswanderungen und internationale Mobilität. Dabei entstehen auch Abwehrhaltungen und Feindbilder. Im Spiel kann die Abstraktheit der Fremd- und Feindbilder durchbrochen werden. Spielen ist ein ideales Medium des direkten Kennenlernens.
Interkulturelles Spielen und Lernen ist das Erschließen einer neuen Kultur. An diesem Prozess sind mindestens zwei Kulturen beteiligt, die ihre Verschiedenartigkeit erkennen und sich einander annähern. Dabei muss Raum zur Entfaltung bestehen, damit sich etwas Neues entwickeln kann. Wichtig ist dabei die gegenseitige Toleranz.
Im Spiel können Kinder das Fremde erleben und verarbeiten. Die in der Phantasie erlebten Rollen leben weiter und öffnen das Weltbild der Jungen und Mädchen für die Vielfalt des Lebens in aller Welt.
„Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.“ Johann Wolfgang von Goethe
Dieser Workshop soll einen ständigen Wechsel aus Praxis und Theorie haben. Das heißt, dass Spiele aus verschiedenen Kulturkreisen gespielt und die gespielten Spiele jeweils (kurz) reflektiert werden. An Hand der Reflexionen werden eigene Verhaltensmuster hinterfragt und auf das „Andere“ neugierig gemacht. (mehr nicht!)
Mit dem Wechsel aus Spiel (Praxis) und (kurzer) Spielphilosophie (Theorie) soll das Thema erschlossen werden.