Veränderte Kindheit
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Spiel mobil – Spielen bewegt

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Referat von Professor Dr. Bruno W. Nikles, Universität Dusiburg-Essen
Donnerstag 30.09.2010 Vormittag

Wer sich mit den Suchbegriffen „Spiel“ oder „Spielen“ über diverse Suchmaschinen auf den Weg durchs Internet macht, wird sehr nachdrücklich in eine neue Spielwelt versetzt. „Tetris“ verfolgt uns bis in die Mobiltelefone, „Counter-Strike“ beherrscht die Debatte über Chancen und Gefahren der elektronischen Spiele. Die aktuelle Dominanz der technischen Entwicklungen, die auf elektronischem Weg gar das Abtauchen in ein „second life“ ganz angelehnt an die Realität ermöglichen, täuscht darüber hinweg, dass die Welt der Spiele eine faszinierende Breite aufweist. Durch die modernen Medien wurde sie nur vergrößert.

Die aus Deutschand und dem europäischen Ausland anreisenden Spielmobile repräsentieren im Kontrast zur neuen Industrie der Spiele quasi noch die alte Manufaktur des Spiels: einfache, der Ausgestaltung viel Raum gebende Spielgegenstände, die Eroberung eines ansonsten nicht dem Spiel gewidmeten Platzes, die Umsetzung von Spielregeln in der direkten personalen Kommunikation und vielfach auch in der Verbindung mit körperlicher Bewegung.

Nicht nur das Fahrzeug, das Spielmaterialien transportiert und an wechselnden Orten seine Angebote ausbreitet, ist mobil. Das Spielen als eine der Urfomen menschlichen Handelns macht mobil: es stärkt die geistige Beweglichkeit und Konzentration, es unterstützt die Vorstellungskräfte und setzt Phantasie frei, es führt zu körperlicher Aktivität und trägt zur Entfaltung sozialer Verhaltensmuster bei, kurzum: das Spielen bewegt und ist Teil der Dynamik unseres menschlichen Lebens. Insoweit ist das Spielmobil ein Symbol für das Spiel selbst, ein Symbol für die spielerische Aneignung der Lebensräume.


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